Mitte des 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts

Ende der Dorfstraße (Im Jahre 1972 abgerissen) Nach dieser schrecklichen Zeit waren die Bauern nicht in der Lage, ihre Verpflichtungen gegenüber dem Landesherrn und den Lehnsherrn zu erfüllen. Aber Eingaben und Bittschriften nützten nichts. Die Folge war eine Verschuldung aller Höfe. Noch viele Jahre nach dieser Zeit herrschte große wirtschaftliche Not. Es fehlte an Arbeitskräften, Vieh, Saatkorn und Ackergeräten.

Es war aber auch eine günstige Zeit für Neusiedler, wenn sicher auch der Fleiß und die besonderen Fähigkeiten der Bauern dazukommen mussten. So berichtet die Lehbrinksche Hofchronik von Seppmeier, der im Salbuch von 1617 noch mit 1/3 ha Land stand:

„Um 1645 war Sepmeier wohl der bestsituierte Hofbesitzer in Retzen. Seine Frau und Töchter hatten fleißig gesponnen, er selbst gut gewirtschaftet, sein Hof war von Brandschaden bewahrt geblieben. „Bertold uppen Sepp" (Seppmeier) konnte daher verschiedenen Landwirten (sogar Amtsmeiern) Geld borgen und durch Kauf von Grundstücken seinen Hof vergrößern".
In der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts wurden in Retzen drei neue Kötterstätten gegründet:

Heinrich Hebrok, gen. Bröker: Lothar Engerhausen, Retzerheide 7
Bergherm, später Vogt: Wilh. Limberg, Korl-Biegemann-Str. 42
Schröder im Bodenkamp: Anneliese Schröder,Im Bodenkamp 20
Cort Griemert : Ecke Papenhauser Str./Korl-Biegemann-Str.

Griemert siedelte auf der ersten Stelle des Hofes Bicker anstelle der Kötterstätten Trine Bicker und Johan im Oldenhoue. Die Einwohnerzahl stieg bis 1700 auf 166 Einwohner. Aber eine rege Bautätigkeit, wie sie in vielen Nachbarorten zu verzeichnen war, blieb aus. Die Landesherrschaft unterstützte zwar die Bereit schaft zum Siedeln, sie hatte aber in der hiesigen Gemarkung keine Ländereien, die sie hätte zur Verfügung stellen können. Und alle hudeberechtigten Meier und Kötter lehnten die Möglichkeit ab, zur Allmende gehörende Flächen Siedlungswilligen zu überlassen, da man die Hudeplätze nicht schmälern wollte. Wenn eine Teilung von Kolonaten erlaubt gewesen wäre, hätte manche Siedlerstelle mehr gegründet werden können, aber ein Landesgesetz, das erst 1776 aufgelöst wurde, verhinderte dies. Alle Eingaben, eine Ausnahme zuzulassen, wurden abschlägig beantwortet.

So kamen in den 150 Jahren bis 1850 nur vier Hofstätten auf der Retzerheide und im Poden dazu:
Eggering : Gustav Eggering, Korl-Biegemann-Str. 44
Kespohl, Griemert: Ernst Griemert, Im Bodenkamp 1
Arning, Sander: Frida Zeh, Korl-Biegemann-Str. 24
Schwarze, Löhr: Gerhard Bruhnke, Papenhauser Str. 34

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